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05.06.2025 in:prove Netzwerktagung 2025: Individualisierung im Leistungssport – Wissenschaft und Praxis im Dialog

Frankfurt am Main, 5. Juni 2025 – Vom 2. bis 3. Juni 2025 fand an der Goethe-Universität Frankfurt die Netzwerktagung zum Thema „Individualisierung im Leistungssport – in:prove 2025" statt. Diese praxisorientierte Veranstaltung des WVL-Projekts „In:prove“ brachte rund 100 Teilnehmende zusammen, darunter Vertretende von Sportfachverbänden und Olympiastützpunkten sowie Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

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Der zielgerichtete Wissenstransfer von erarbeiteten Forschungsergebnissen des In:prove-Projekts zu den Praxispartnern stand im Mittelpunkt der zweitägigen Veranstaltung. Dabei stand die praktische Anwendbarkeit der Forschungsergebnisse für die Spitzensport-Praxis im Vordergrund.

Historischer Veranstaltungsort und Eröffnung
Prof. Karen Zentgraf von der Goethe-Universität eröffnete die Tagung mit einer eindrücklichen Darstellung zur Historie des Veranstaltungsorts. Im Namen des gesamten Projektteams begrüßte die stellvertretende Projektleiterin die Anwesenden.

Andrea Schumacher, Direktorin des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) würdigte in ihrer Begrüßungsrede, als Förderin dieses Leuchtturmprojekts, die besondere Bedeutung des Projekts für den deutschen Spitzensport. Sie unterstrich dabei die Relevanz der interdisziplinären und transdisziplinären Zusammenarbeit und betonte: „In:prove entwächst einem reinen Forschungsprojekt und entwickelt sich zu einer lebendigen Gemeinschaft von Expertinnen und Experten, die sich gemeinsam für die Weiterentwicklung von Individualisierungsperspektiven im Spitzensport einsetzen."

Rückblick und Faktencheck
In vier inhaltsgeladenen Vorträgen wurden die erarbeiteten Ergebnisse der nunmehr fast vierjährigen Projektlaufzeit vorgestellt:

  • Karsten Krüger (Universität Gießen, Projektleiter): Darstellung der physiologischen Parameter und Ergebnisse.
  • Karen Zentgraf (Universität Frankfurt am Main, stellv. Projektleiterin): Darstellung der motorischen Parameter und Ergebnisse.
  • Laura Will (DSHS Köln, Projektgruppe Prof. Markus Raab): Darstellung der kognitiven und psychologischen Parameter und Ergebnisse.
  • Michael Mutz (Universität Gießen): Darstellung der sozialwissenschaftlichen Parameter und Ergebnisse.

Ein besonderes Merkmal der Veranstaltung war die inhaltliche Mitgestaltung und Durchführung durch die in das Projekt involvierten Nachwuchswissenschaftlerinnen und -wissenschaftler. Diese verantworteten insbesondere den Tagungsschwerpunkt „Fact or Fake: Was Hänschen nicht lernt, lernt Hans nimmermehr - Faktenchecks mit in:prove Daten". Dieser innovative Tagungsteil wurde explizit auf Basis der Rückmeldungen der beteiligten Stakeholder aus der Praxis konzipiert und veranschaulichte eindrucksvoll, die Mehrdimensionalität der thematisierten Mythen. 

Praxisorientierte Workshops und In:prove 2.0
Der zweite Veranstaltungstag stand im Zeichen verschiedener praxisorientierter Workshops. An verschiedenen Praxisstationen, u.a. zur Kognition, zum Datenmanagement, zur Motorik, zum Ernährungsmanagement, zur Zahngesundheit sowie zu Dropoutraten und Gratifikationskrisen konnten die Teilnehmenden eigene Erfahrungen über die Vielfältigkeit der spezifischen Diagnostik-Methoden sammeln und den direkten Austausch zwischen Wissenschaft und Sportpraxis eingehen.

Ein zentraler Programmpunkt war der detaillierte Ausblick auf die Projektphase „in:prove 2.0". Karsten Krüger erläuterte hierzu die Hintergründe der Projektverlängerung (Laufzeit: 01. Januar 2026 bis 31. Dezember 2028). Diese Verlängerung wurde nach einem Abstimmungsprozess mit der WVL-Arbeitsgemeinschaft auch vom BISp befürwortet.

Die Projektverlängerung basiert auf vier wesentlichen Säulen:

  • Langfristige Karrierebegleitung: Circa 90% der projektbeteiligten Athletinnen und Athleten sind als Nachwuchs- oder Perspektivkader gelistet, wodurch eine wissenschaftliche Analyse und Begleitung bis zu den Olympischen Spielen 2028 ermöglicht wird. Zudem soll die langfristige Wirksamkeitsprüfung der individualisierten Interventionen evaluiert und eine wissenschaftliche Ursachenanalyse von Karriereverläufen und Dropouts weiter untersucht werden.
  • Geschlechtsspezifische Forschung: Mit etwa 50% weiblichen Teilnehmerinnen können frauenspezifische Aspekte in Diagnostik und Intervention durch langfristige Datensammlung systematisch untersucht werden.
  • Weiterentwicklung der Datenbankstruktur: Die innovative und professionelle IT-Infrastruktur soll funktional ausgebaut, flexibler und nutzerfreundlicher gestaltet sowie nachhaltig gesichert werden.
  • Optimierung der Diagnostik: Disziplinspezifische Diagnostikinventare sollen weiterentwickelt, optimiert und evaluiert sowie an disziplinspezifische Anforderungen angepasst werden.

Nachhaltigkeit und IT-Infrastruktur
Im intensiven Dialog mit Stakeholdern aus der Praxis wurde insbesondere die nachhaltige Verankerung der entwickelten Datenbank und IT-Infrastruktur diskutiert. Zentrale Themen wie Rechtemanagement, Datenschutz und Skalierbarkeit der IT-Infrastruktur standen dabei im Mittelpunkt der Gespräche. Karsten Krüger verwies auf bereits laufende Gespräche zur nachhaltigen Verankerung und kündigte an, diese intensiv fortzuführen, um die langfristige Verfügbarkeit des entwickelten Systems sicherstellen zu können.

Positives Feedback und gelungene Organisation
Die Veranstaltung zeichnete sich nicht nur durch ihre fachliche Qualität, sondern auch durch ihre mit viel Liebe zum Detail umgesetzte Organisation aus – von der Raumplanung über die Dekoration bis hin zur Catering-Auswahl wurde alles darauf ausgerichtet, den Austausch in angenehmer Atmosphäre zu ermöglichen.

Das durchgehend große Interesse der Teilnehmenden und der intensive Austausch über beide Veranstaltungstage hinweg unterstrichen eindrucksvoll die Relevanz des Projekts für den deutschen Spitzensport. Die Veranstaltung zeigte exemplarisch, wie Forschung und Praxis gemeinsam neue Ansätze im Spitzensport entwickeln können.

Zum Abschluss der erfolgreichen Tagung rief Projektleiter Karsten Krüger alle Beteiligten der Sportpraxis dazu auf, ihre Ideen, Vorschläge und auch kritisches Feedback weiterhin proaktiv einzubringen. Er betonte, dass der direkte Mehrwert für den deutschen Spitzensport im Vordergrund stehen müsse und nur durch aktive Beteiligung aller Akteure das gemeinsame Ziel einer effektiven Individualisierung im Leistungssport erreicht werden könne.

Weitere Informationen:

Prof. Dr. Karsten Krüger

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Prof. Krüger steht hinter einem Rednerpult und spricht. Prof. Dr. Karsten Krüger Prof. Dr. Karsten Krüger (Universität Gießen) beim ersten Vortrag. Quelle: BISp/ Jörn Wolter

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