25.11.2024
WVL-Projekt Inprove geht in die Verlängerung
Planungssicherheit als Erfolgsgarant für einen anhaltenden Erkenntnisgewinn und Wissenstransfer: Das Forschungsprojekt „Individualisierte Leistungsentwicklung im Spitzensport durch ganzheitliche und transdisziplinäre Prozessoptimierung (Inprove)“ geht nach einem Abstimmungsprozess mit der WVL-Arbeitsgemeinschaft und der WVL-Kommission ab Januar 2026 in die Verlängerung.
Im absolvierten Projektzeitraum (Laufzeitbeginn 12/2021) wurde bereits die bemerkenswert hohe Erkenntnisdichte und Anschlussfähigkeit in die Sportpraxis ersichtlich. Die zahlreichen Beiträge auf Transferveranstaltungen (u. a. Netzwerkveranstaltung im November 2023 sowie Netzwerkveranstaltung FeMaLe im September 2024) und die Reihe von hochwertigen wissenschaftlichen Publikationen zeugen von der hohen wissenschaftlichen Qualität und dem gelungenen Wissenstransfer der gewonnenen Erkenntnisse. Die hohe Expertise der Arbeitsgruppe, die sehr hohen Motivation der beteiligten Athletinnen und Athleten und der Sportfachverbände zählen zu den hervorzuhebenden Anteilen für den Erfolg des Projekts. Das fundierte und Expertise getriebene Datenmanagement ermöglicht unter anderem die Darstellung und den Zugriff auf individuelle Athletinnen- und Athletenprofile, unter Beachtung entsprechender Rollen-Rechte-Konzepte sowie des Datenschutzes.
Die erhobenen Daten der Athletinnen und Athleten wurden in ein individuelles Profil überführt und in Form eines Avatars aufbereitetQuelle: in:prove
Um allen Projektbeteiligten eine größtmögliche Planungssicherheit zukommen zu lassen, wurde seitens des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) ein Prozess der Abstimmung mit der WVL-Arbeitsgemeinschaft (Vertreter des Bundesministeriums des Innern und für Heimat, Vertreterinnen des Deutschen Olympischen Sportbundes sowie des BISp) initiiert. Auf der Basis der eingereichten Skizze einschließlich der Kooperationsvereinbarungen der Spitzenverbände, der Zustimmung der WVL-Arbeitsgemeinschaft sowie der WVL-Kommission und dem Projektverlängerungsantrag wurde seitens des BISp die Projektverlängerung vom 01.01.2026 bis zum 31.12.2028 befürwortet.
Insbesondere folgende Punkte bildeten die Grundlage der Projektverlängerung:
Circa 90% der projektbeteiligten Athletinnen und Athleten sind als Nachwuchs- oder Perspektivkader gelistet. Da davon auszugehen ist, dass etliche dieser Athletinnen und Athleten bis zu den Olympischen Spielen 2028 die leistungssportliche Karriere verfolgen, ermöglicht die Projektverlängerung eine langfristige wissenschaftliche Ursachenanalyse individueller Leistungsentwicklungen.
Da circa 50% der Athletinnen und Athleten weiblichen Geschlechts sind, ergibt sich die Chance frauenspezifischen Aspekte in Diagnostik und Intervention fortlaufend über einen langen Zeitraum in den Blick zu nehmen.
Die innovative und bewährte Datenbankstruktur wird zunehmend differenzierter und erhält weitere Funktionen, gleichzeitig werden zunehmend Bedarfe der Sportfachverbände adressiert. Eine Projektverlängerung soll ermöglichen, die Funktionalität und Nachhaltigkeit der Datenbankstruktur fortzuentwickeln.
Durch eine Projektverlängerung können die disziplinspezifischen Diagnostikinventare nicht nur (weiter-) entwickelt, sondern auch evaluiert und disziplinspezifisch optimiert werden. Damit wäre zudem gesichert, dass dynamische Veränderungen in den jeweiligen spezifischen Sportarten abgebildet und das Kosten-Nutzen-Verhältnis der eingesetzten Diagnostiken im Hinblick auf eine hohe Skalierbarkeit angepasst werden könnte.
Zielsetzung ab 2026
Basierend auf den bereits gewonnenen Erkenntnissen sollen in der Projektverlängerungsphase besonders folgende Themenbereiche adressiert werden:
Die Individualität der langfristigen Leistungsentwicklung soll vor dem Hintergrund der Interaktionen multidimensionaler Einflussfaktoren und der Gen-Umwelt Interaktionen wissenschaftlich dargelegt werden.
Die entwickelten disziplinspezifischen Diagnostikinventare zur Erfassung leistungsbestimmender Einfluss- und Bedingungsfaktoren sollen (weiter) evaluiert und disziplinspezifisch optimiert werden.
Individualisierte interventionelle Maßnahmen sollen auf ihre langfristige Wirksamkeit geprüft werden.
Athletinnen- und Athletenkarrieren sollen langfristig begleitet werden, mit dem Ziel Progression und Dropouts durch eine wissenschaftliche Ursachenanalyse vorzunehmen.
Kooperierende Verbände ab 2026
Sechs der bisherigen kooperierenden Spitzenverbände bestätigten die weitere Kooperation:
Deutscher Turner-Bund (DTB) (Gerätturnen, Rhythmische Sportgymnastik, Trampolinturnen)
Deutscher Volleyball- Verband (DVV)
Deutscher Eishockey-Bund (DEB)
Deutscher Basketball Bund (DBB)
Deutscher Tischtennis-Bund (DTTB)
Deutscher Verband für Modernen Fünfkampf (DVMF)
Für eine geplante Inprove-Netzwerktagung am 2. und 3. Juni 2025 in Frankfurt (Campus Westend der Goethe Uni Frankfurt) wird das Projektteam die wissenschaftlichen Erkenntnisse für die Leistungssportpraxis aufbereiten. Informationen und Anmeldemöglichkeit hierzu folgen in Kürze.
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