Paralympische Spiele in der Wissenschaft – Forschungserkenntnisse aus dem Sportinformationsportal SURF
17.08.2021
Paralympische Spiele in der Wissenschaft – Forschungserkenntnisse aus dem Sportinformationsportal SURF
Aufgrund der globalen COVID-19-Pandemie wurden neben den Olympischen auch die Paralympischen Sommerspiele um ein Jahr verschoben. Diese finden nun vom 24. August bis zum 5. September in Tokio statt – und damit turnusmäßig in der dritten Woche nach den Olympischen Sommerspielen.
Auch die Paralympics müssen sich mit den in Corona-Zeiten für Sportevents bekannten Debatten befassen – etwa mit Zuschauerverboten und Hygienekonzepten. Doch insbesondere die Nachricht, dass der Weltrekordler im Para-Weitsprung, Markus Rehm, auch bei Olympia in gesonderter Wertung an den Start gehen wollte, hat für Aufsehen gesorgt. Vielmehr als um Medaillenchancen ging es Rehm dabei um "ein Zeichen für Inklusion und den paralympischen Sport". Auch wenn die Ablehnung seiner Klage durch den Internationalen Sportgerichtshof (CAS) einen Rückschlag darstellt, hebt Friedhelm Beucher, Präsident des Deutschen Behindertensportverbandes (DBS), anlässlich des 70-jährigen DBS-Bestehens den Weg zur gesellschaftlichen Anerkennung hervor: "Der paralympische Leistungssport hat eine Gleichrangigkeit zum olympischen Sport erreicht, das war 1960 noch eine Vision". Damals fanden die ersten Weltspiele der Gelähmten statt, die erst seit den Spielen von Seoul 1988 unter ihrem heutigen Namen "Paralympics" ausgetragen werden.
Wie bereits für die Olympischen Sommerspiele hat das BISp auch anlässlich des Starts der Paralympischen Sommerspiele in Tokio eine Recherche im Sportinformationsportal SURF initiiert, die über die Paralympics informiert. Rund um die Paralympics finden sich derzeit über 800 Treffer in SURF, die sich auf die Formate Literatur (693), Projekte (110) und Internetquellen/AV-Medien (46) verteilen (Stand: 10.08.2021).
Mit Blick auf die Anzahl der Datensätze zu den verschiedenen Paralympischen Sommerspielen bestätigt das Rechercheergebnis die Erkenntnisse von Goggin und Hutchins (2017). Die Wissenschaftler beobachteten für das paralympische Medienmanagement bei den Spielen von London 2012 eine grundlegende Veränderung, die als Meilenstein in Richtung Gleichstellung bei der Medienberichterstattung bezeichnet werden kann. Dieser Strategiewechsel scheint auch die Forschung zu Paralympischen Spielen insgesamt stark angeregt zu haben.
Trotzdem ist zu einer gleichrangigen Medienberichterstattung "noch viel Luft nach oben", wie Beucher im Deutschlandfunk festhält. Und auch für die Wissenschaft gilt mit Blick auf die in SURF verfügbaren Datensätze: Im direkten Vergleich erhalten die Olympischen Spiele deutlich mehr Aufmerksamkeit als die Paralympics. Nichtdestotrotz nimmt der prozentuale Anteil der Paralympics an der Forschung zu den Sommerspielen seit Sydney 2000 konstant zu.
Das BISp unterstützt die Entwicklung des paralympischen Sports durch vielfältige Aktivitäten. Im Video zum Projekt "Analyse des Stützpunktsystems zur Förderung des paralympischen Spitzen- und Nachwuchsleistungssports" macht Projektleiterin Prof. Dr. Sabine Radtke (Universität Paderborn) klar: "Deutschland gehört seit jeher zu den erfolgreichsten Para-Nationen der Welt. Im Zuge dieser Professionalisierung stand Deutschland nun aber ganz schön unter Druck, diesen Trend auch wirklich mitzugehen."
Deshalb untersuchte Radtke mit ihrem Team, wie das im Jahr 2009 etablierte Stützpunktsystem funktioniert und welche Verbesserungsmöglichkeiten die involvierten Personen sehen, um für die Sportpolitik Handlungsempfehlungen abzuleiten.
Im Sportinformationsportal SURF lassen sich aus derzeit über 277.000 Datensätzen Expertinnen und Experten zu jeglicher Thematik der Sportwissenschaft recherchieren. Durch diesen Service finden Politik und Verbände aber auch Redaktionen schnell geeignete Ansprech- und Interviewpersonen für ihre Fragestellungen. Den Image-Film zu SURF finden Sie hier.
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