Tagungs-Workshop: "Nahrungsergänzungsmittel, Substanzprävention und Doping im Sport"
05.12.2016
Tagungs-Workshop: "Nahrungsergänzungsmittel, Substanzprävention und Doping im Sport"
In den Räumlichkeiten der Deutschen Welle, Bonn, wurde am 01. Dezember der Tagungs-Workshop von der Nationalen Anti Doping Agentur (NADA) und der Professur für Sportpsychologie der Universität Potsdam veranstaltet. Mit einem Grußwort war zudem das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) vertreten.
Dr. Marc Wonneberger vom Bundesinstitut für Sportwissenschaft zusammen mit den Veranstaltern des Tagungs-Workshops: Dominic Müser (NADA) und Prof. Ralf Brand (Universität Potsdam) (v.l.n.r.).Quelle: SafeYou-Projektteam, Potsdam
Nahrungsergänzungsmittel, gesundheitsgefährdende leistungssteigernde Substanzen und der Gebrauch von Dopingmitteln sind nicht nur im Umfeld des Leistungssports zu finden. Auch im Breiten‐ und Fitnesssport greifen Trainierende zunehmend u.a. auf synthetische Substanzen zurück und missbrauchen Medikamente, um vermeintlich "besser" trainieren zu können oder ihre sportliche Leistungsfähigkeit zu steigern. Das Tagungsthema zeigte daher bereits die breite gesellschaftliche Relevanz auf. Hierauf ging auch Dr. Marc Wonneberger in seinem Grußwort ein, das er in Vertretung des Direktors des Bundesinstituts für Sportwissenschaft, Herrn Jürgen Fischer, sprach. Weiter ergänzte Dr. Wonneberger, dass zudem differenziert werden müsse, in welchem konkreten Kontext ein Gebrauch entsprechender Mittel stattfindet: Intentionen, Bezugsquellen, Netzwerke und die Konsequenzen einer Einnahme können sich hierbei erheblich unterscheiden.
Auch von der Vorstandsvorsitzenden der NADA, Dr. Andrea Gotzmann, sowie von Prof. Ralf Brand (Universität Potsdam) wurden die Anwesenden begrüßt und auf die Relevanz und die unterschiedlichen Dimensionen der Thematik hingewiesen.
In den folgenden Vorträgen wurden unter anderem Ergebnisse aus dem derzeit noch laufenden BISp-geförderten Forschungsprojekt "Nahrungsergänzungsmittel im Sport" präsentiert. Dieses Forschungsprojekt wird von Prof. Dr. Ralf Brand von der Universität Potsdam durchgeführt und untersucht mittels der "Theorie der Zielsysteme", welche Assoziationen mit der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittels im Bereich des Nachwuchsleistungssports verbunden sind. Daraus ableitend wird ebenso erforscht, welche psychologischen Interventionsformen geeignet sein könnten, um auf das Konsumverhalten Einfluss zu nehmen. Das BISp förderte in den vergangenen Jahren verschiedene Projekte, die wissenschaftliche Grundlagendaten zum Themenbereich der Tagung lieferten.
Weiterer Kerninhalt der Veranstaltung war die Vorstellung des von der Europäischen Union (EU) geförderten Projekts "SAFEYOU". Begleitet von einem internationalen Team von Wissenschaftlern, beteiligten sich innerhalb dieses Projekts junge Sportlerinnen und Sportler aus fünf europäischen Ländern an der Entwicklung eines Präventions-Toolkits. Präsentiert wurden die nun aus einer ersten Projektphase vorliegenden Erkenntnisse und Transferansätze. Das SAFEYOU-Projekt hat insbesondere den jungen Freizeit- und Breitensportler im Fokus. In einer nun kommenden Projektphase (SAFEYOU+) sollen die vorbereiteten Präventions-Toolkits in die Praxis überführt und an nationale Voraussetzungen angepasst werden.
In einem Vortrag von Markus Böhmer zeichnete dieser seinen persönlichen Werdegang vom Kraftsportler, zum Konsumenten von Dopingsubstanzen bis hin zum Produzenten von Dopingmitteln nach - was letztendlich strafrechtliche Konsequenzen nach sich zog. Einflüsse und Beweggründe, die zu dieser Entwicklung führten, deckten sich auch mit den Erkenntnissen aus den zuvor präsentierten Projekten und lieferten einen weiteren Beleg für die Relevanz der Thematik.
Nicht zuletzt die Zusammensetzung der Referenten, aber besonders auch die des Publikums, machte die Veranstaltung interessant und erkenntnisreich für alle Beteiligten. Der Austausch von Wissen und Erfahrung aus den verschiedensten Bereichen des Sports sowie die Diskussion über weitergehende präventive Ansätze stellten sich als äußerst gewinnbringend dar.
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