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16.03.2016 Tackling Doping in Sport 2016 – Anti-Doping Konferenz, 09.-10.03.2016, London (UK)

In London (UK) fand vom 09.-10.03. die Konferenz "Tackling Doping in Sport (TDIS)" statt. Für das Bundesinstitut für Sportwissenschaft nahm Dr. Marc Wonneberger (Leiter des Fachgebiets Dopingbekämpfung) teil.

TDIS ist die größte unabhängige Anti-Doping Konferenz auf der Welt und bringt jährlich die führenden Experten und Vertreter bedeutender Organisationen zusammen. Die Zusammensetzung der Besucher in den vergangenen Jahren zeigt die Internationalität und Bedeutsamkeit der Veranstaltung auf. So kamen insgesamt Besucher aus mehr als 70 verschiedenen Ländern. Organisiert wurde die Konferenz durch "World Sports Law Report" gemeinsam mit "UK Anti-Doping (UKAD)". Durch das Programm führte Owen Gibbson (Chefredakteur Sport "The Guardian").

Im Fokus stand insbesondere in den Vorträgen von Sir Craig Reedie (Präsident der World Anti-Doping Agency (WADA) / IOC-Vizepräsident), Richard Pound (Vorsitzender der World Anti-Doping Agency Independent Commission / IOC-Mitglied) und Joseph de Pencier (iNADO) die Betonung einer unabhängigen Anti-Doping-Arbeit. Hier wurden vor allem die Konflikte (internationaler) Sportorganisationen bezüglich des Ausbaus der Interessen, dem Schutz des Images und deren Rolle in der Verfolgung von Dopingvergehen thematisiert.

Ebenso fand innerhalb der Konferenz eine Podiumsdiskussion zum Thema "Athletics, Russia, IAAF and beyond" unter Teilnahme des deutschen Journalisten Hajo Seppelt (ARD) statt. Seppelt präsentierte in diesem Rahmen seinen dritten Dokumentarbeitrag zu Enthüllung in der internationalen Leichtathletik. Dieser wurde vor Ort in einer englischen Version (Titel: Doping: top secret – Russia’s red herrings) präsentiert und ließ in seiner Deutlichkeit wenig Spielraum. In der anschließenden Diskussion betonte Seppelt, dass die Faktenlage eindeutig ist und das Thema zunehmend eine hohe politische Dimension erreicht. Äußerst interessant für alle Anwesenden war die im Anschluss aufgeführte Verhandlung eines Dopingfalls vor einem fiktiven internationalen Schiedsgericht. Hierbei stellten offiziell für Sportschiedsgerichte tätige Anwälte und Richter einen zu verhandelnden Fall nach, der interessante Einblicke in die Arbeitsweise von Schiedsgerichten darlegte.

Frau Dr. Gotzmann (Vorstandsvorsitzende der Nationalen Anti Doping Agentur Deutschland, NADA) präsentierte die bewegende Dokumentation des Doping-Opfers Andreas Krieger, der in der ehemaligen DDR als Kugelstoßerin Heidi Krieger aktiv gewesen ist. Das Filmprojekt entstand zusammen mit der US-Anti-Doping Agentur (USADA). Der Film und weitere Hintergründe zur Geschichte finden sich unter www.andreas-krieger-story.de.

Tag 2 startete mit einem Interview des ehemaligen Radprofis David Millar, der 2004 des Dopings überführt wurde und sich heute für eine athletennahe Anti-Doping-Arbeit einsetzt. Er betonte, dass wenn Führungsarbeit in Sportorganisationen und Sportverbänden nicht entsprechend repräsentiert wird, das Vertrauen der Sportler in diese zunehmend sinken wird. Weiter vertrat er die Meinung, dass sich Sponsoren finanziell stärker mit in die Anti-Doping-Arbeit einbringen sollten. Einen überaus fesselnden Vortrag hielt Pat Myhill (UK Anti Doping) über die Zusammenarbeit mit verschiedenen Partnern der Anti-Doping-Arbeit. In seinem Vortrag ging es vor allem darum, den Dopingmittel- und Medikamentenmarkt bezogen auf die Hinterleute und deren Praktiken zu beleuchten. Nicht weniger interessant war zudem der Vortrag von Professorin Sue Backhouse zum Thema "Psychology of doping". Die Professorin der Leeds Beckett University präsentierte ihre neuesten Arbeiten zum Thema und gab zudem eine anschauliche Übersicht zum Themengebiet. Insbesondere wies sie in ihrem Vortrag auf die Wechselwirkung zwischen Individuum und Umfeld hin.

Im Anschluss an die offiziellen Vorträge und Diskussionen konnte sich zudem mit den anwesenden Experten ausgetauscht werden. Die Möglichkeit zum weitergehenden Gesprächsaustausch mit Vertretern von Sportverbänden, Regierungen, Vertretern von Anti-Doping Organisationen, Rechtsanwälten, Athleten und Wissenschaftlern, ect. macht diese Konferenz zudem so bedeutsam und wertvoll für eine internationale und konzertierte Anti-Doping-Arbeit.

Eröffnungsrede der Konferenz Tackling Doping in Sport 2016 (BildMitLangbeschreibung)
Eröffnungsrede der Konferenz (v.l.n.r.: Paul Moran (World Sports Law Report), Owen Gibbson (The Guardian), Nicole Sapstead (UK Anti-Doping), Sir Craig Reedie (WADA / IOC), Richard Pound (Vorsitzender der World Anti-Doping Agency Independent Commission / IOC) Quelle: BISp

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