Seminar "Sport braucht Räume – Sportstätten entwickeln und planen"
10.12.2014
Seminar "Sport braucht Räume – Sportstätten entwickeln und planen"
Nach vorausgegangenen Veranstaltungen in Wiesbaden, Berlin und Stuttgart fand das vierte Sportstättenseminar des Bundesinstituts für Sportwissenschaft (BISp) aus der Reihe "Sport braucht Räume" am 25. November 2014 im Haus der Architekten in Düsseldorf statt.
Auf dem architektonisch anspruchsvoll umgestalteten Gelände des ehemaligen Düsseldorfer Hafens trafen sich Interessierte aus der Planungspraxis, den Sportorganisationen, den Sport- und Kommunalverwaltungen und der Wissenschaft, um sich über neueste Entwicklungen im Sportstättenbau zu informieren.
Die Seminarreihe wird vom BISp in Kooperation mit dem Deutschen Olympischen Sportbund (DOSB) und den jeweiligen Architektenkammern und Landessportbünden der Bundesländer ausgerichtet, in denen das Seminar stattfindet.
Die Leitthemen sind das veränderte Sportverhalten und daraus resultierend der veränderte Sportraumbedarf. Es werden neue Sportanlagenkonzepte erforderlich, die auch den erhöhten betriebswirtschaftlichen und ökologischen Anforderungen Rechnung tragen müssen. Experten aus Wissenschaft und Praxis informieren über die Herausforderungen der Sportstättenentwicklung auch anhand von Projektbeispielen.
Von links nach rechts: Andreas Klages, Peter Ott, Walter Schneeloch, Klaus BrüggenolteQuelle: Ingo Lammert / AKNW
Als Repräsentanten der Veranstalter des Düsseldorfer Seminars begrüßten der Vizepräsident der Architektenkammer Nordrhein-Westfalen (AKNW), Klaus Brüggenolte, der Vizepräsident des DOSB und Präsident des Landessportbundes Nordrhein-Westfalen e.V. (LSB NRW) Walter Schneeloch sowie Peter Ott vom BISp die Teilnehmer und führten in einer ersten Gesprächsrunde in das Thema ein.,
Andreas Klages, stv. Direktor Sportentwicklung DOSB, moderierte in gewohnt souveräner Art und Weise die mit über 180 Teilnehmern bereits im Vorfeld ausgebuchten Veranstaltung.
Den ersten Vortrag hielt Dr. Jörg Wetterich vom Institut für Kooperative Planung und Sportentwicklung (IKPS), Stuttgart zum Thema "Entwicklungen im Sportverhalten und Anforderungen an die Sportinfrastruktur". Er informierte über die Ergebnisse des BISp-Forschungsprojektes "Grundlagen zur Weiterentwicklung von Sportanlagen". Dr. Wetterich gab einen Überblick zu Veränderungen im Sportgeschehen und den bisherigen Anpassungen der Sportinfrastruktur.
Šárka Voříšková, Technische Universität Dresden, und Michael Palmen, BISp, referierten über ein weiteres vom BISp gefördertes Forschungsvorhaben mit dem Titel "Bauliche Voraussetzungen für den paralympischen Sport". Ziel des Projekts war es, Erkenntnisse über die Planung und den Bau von barrierefreien Sportstätten, die "Sportstätten für Alle" zu generieren und - in einer zweiten Projektphase - praktische Planungsbeispiele und Empfehlungen auszuarbeiten.
Dr. Jörg Wetterich (IKPS)Quelle: Ingo Lammert / AKNW
Der zweite Themenblock des Seminars befasste sich mit den Rahmenbedingungen zum Sportstättenbau. Dr. Ernst Kratzsch, Stadtbaurat in Bochum informierte über Sportstätten in der Stadtplanung. Er wies u. a. auf Aspekte der Lärmschutzproblematik oder Besonderheiten in den Genehmigungsverfahren von Sportanlagen hin.
Detlef Berthold vom Ministerium für Familie, Kinder, Jugend, Kultur und Sport NRW stellte dem Auditorium die "drei Säulen der Sportstättenförderung in NRW" vor.
Nach den beiden Vorträgen in diesem sportpolitischen Themenblock entwickelte sich unter den Zuhörerinnen und Zuhörern ein reger Gedankenaustausch. Vor allem die Themen Finanzierung und Betrieb wurden eingehend mit den anwesenden Experten diskutiert.
Im dritten und letzten Themenblock "Praxisbeispiele" stellte zunächst Markus Illgas, Landschaftsarchitekt und öffentlich bestellter Sachverständiger für Sportanlagen, drei realisierte Planungen von Freisportanlagen für den Schul- und Vereinssport vor. Bei allen drei Beispielen handelte es sich um Umgestaltungen nicht mehr bedarfsgerechter, sanierungsbedürftiger Sportanlagen. Die neuen Konzepte für bedarfsgerechte Sportanlagen berücksichtigen auch die Kosten der späteren Unterhaltung und Pflege der Anlagen
Cathrin Dietz und Thorismuth Gaiser, beide in der Geschäftsführung der Stuttgarter SpOrt concept tätig, stellten ihre Arbeit als Partner von Kommunen, Sportvereinen und –verbänden, Unternehmen und sonstigen an der Planung von Sportstätten beteiligten Akteuren vor. SpOrt concept entwickelt zusammen mit den o .g. Beteiligten Realisierungskonzepte für Sportanlagen von der Dreifachsporthalle bis zum Sportvereinszentrum mit unterschiedlichsten Nutzungseinheiten.
Von links nach rechts: Michael Palmen, Peter Ott, Jörg Wetterich, Detlef Berthold, Šárka Voříšková, Andreas Klages, Walter Schneeloch, Klaus BrüggenolteQuelle: Ingo Lammert / AKNW
Der letzte Vortrag befasste sich mit der Umnutzung eines Baudenkmals, der ehemaligen Lüdenscheider Maschinenfabrik Hesse & Jäger zum Vereinssportzentrum der Turbo-Schnecken e. V. Lüdenscheid. Brigitte Klein und Harald Bräcker aus dem Vorstand der Turbo-Schnecken stellten zusammen mit dem Architekten Gunnar Ramsfjell das Projekt des 2.600 Mitglieder starken Sportvereins, der zur festen Größe im Breitensport der Region geworden ist, vor. Das Projekt ist ein gelungenes Beispiel für die Umnutzung eines Industriedenkmals in eine bedarfsgerechte und multifunktionale „Begegnungsstätte des Sports“.
Die Veranstaltung im Zollhof 1 in Düsseldorf stieß auf durchweg positive Resonanz. Bis weit in den Abend diskutierten Veranstalter und Gäste die Beiträge zum Sportstättenbau. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft plant, auch in 2015 die Veranstaltungsreihe in weiteren Bundesländern fortzuführen. Die Termine werden frühzeitig bekanntgegeben.
Unterlagen zur Veranstaltung können beim Bundesinstitut für Sportwissenschaft kostenlos bestellt werden.
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