15.01.2014
BISp gefördertes Projekt gewinnt AGA medi Award
Kooperationsprojekt der Abteilung für Sportorthopädie und dem Fachgebiet Biomechanik an der Technischen Universität München gewinnt AGA-medi Award
Das Projektteam: AGA-Präsident Dr. Matthias Flury, Dr. Kirsten Beitzel, PD Dr. Peter Brucker, Dr. Julia Zandt, Dr. Stefan Buchmann, Prof. Dr. Andreas Imhoff, Dr. Knut Beitzel, Hans-Peter Lehner (Fa. medi) (oben links: Prof. Dr. Ansgar Schwirtz)Quelle: TU München
Alle zwei Jahre vergibt die Gesellschaft für Arthroskopie und Gelenkchirurgie (AGA) den AGA-medi Award, der mit 15.000.- Euro die höchst dotierte Auszeichnung der AGA ist.Beim letzten AGA-Kongress im Herbst 2013 wurde der Award an die Abteilung für Sportorthopädie des Klinikums rechts der Isar von Prof. Dr. Andreas Imhoff und an das Fachgebiet für Biomechanik im Sport von Prof. Dr. Ansgar Schwirtz an der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft der Technischen Universität München verliehen. Prämiert wurde hierbei eine sportwissenschaftlich-medizinische Untersuchung innerhalb des interdisziplinären Forschungsprojekts zum Thema "Präventives Training und Diagnostik bei Schulterbeschwerden im Spitzensport". Priv.-Doz. Dr. Peter Brucker als orthopädisch-sportmedizinischer Studienleiter und Dr. med. Knut Beitzel hatten federführend den konzeptionellen Studienaufbau entwickelt. Das Forschungsprojekt wurde hierbei durch das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) in Höhe von 65.000.- Euro gefördert. "Ein wesentliches Ziel des Projektes war, die Erkenntnisse direkt den Bundes- und Stützpunkttrainern sowie den Athleten zur Verfügung zu stellen, um hiermit den Leistungssport in Deutschland bestmöglich zu unterstützen", so Priv.-Doz. Brucker.
Im Rahmen dieses BISp-Projekts entwickelte Dipl. Sportwiss. Julia Zandt u.a. ein umfassendes präventives Trainingskonzept. Hierfür wurden jeweils 16 Kaderathleten der Junioren-Nationalmannschaften in den Sportarten Speerwurf und Volleyball akquiriert und intensiv untersucht. Beide Sportarten haben per se ein hohes Verletzungsrisiko an der Wurf- bzw. Schlagschulter. "Das besondere an unserem Forschungsansatz ist dessen Interdisziplinarität. An der Technischen Universität München mit der Medizinischen Fakultät und der Fakultät für Sport- und Gesundheitswissenschaft haben wir hier natürlich hervorragende Möglichkeiten", sagt der biomechanische Studienleiter Prof. Schwirtz. So beinhaltete der interdisziplinäre und fakultätsübergreifende Ansatz neben einer biomechanischen 3D-Bewegungsanalyse und einer isokinetischen Kraftdiagnostik mehrere klinisch-orthopädische Untersuchungstests der einzelnen Nachwuchssportler durch die beteiligten Ärzte der Abteilung für Sportorthopädie und eine 3,0 Tesla-Magnetresonanztomografie beider Schultergelenke am Klinikum Großhadern der Ludwig-Maximilians-Universität München.
Auf der Grundlage dieses bisher weltweit einmaligen multimodalen Datensatzes wurde ein aufwendiger, wissenschaftlich gestützter Trainingsplan für die Überkopf-Sportler entwickelt und in Form einer einjährigen Interventionsstudie evaluiert. Hierbei handelte es sich um ein Trainingskonzept, bestehend aus Dehnungs- und Kräftigungsübungen, das systematisch an den Jahrestrainingsplan der Sportarten angepasst und in den Trainingsalltag eingebaut wurde. „Unser Ziel ist die Primärprävention. Wir wollen verhindern, dass Verletzungen überhaupt erst entstehen“, sagt Julia Zandt, die im Rahmen dieses Projekts bei Prof. Schwirtz und Priv.-Doz. Peter Brucker ihre Promotion absolvierte.
Die AGA ist mit mehr als 3.600 Mitgliedern Europas größte Fachgesellschaft für Arthroskopie. In der Gesellschaft sind Orthopäden und Unfallchirurgen aus Deutschland, Österreich und der Schweiz sowie weiteren europäischen und amerikanischen Ländern organisiert. Der von der Firma medi gesponserte AGA-medi Award wird an die beste eingereichte wissenschaftliche Arbeit zum Thema "Behandlung von Gelenksverletzungen im Sport", "Rehabilitation nach arthroskopischen Eingriffen", "Orthopädietechnische Hilfsmittel zur Nachbehandlung" oder "Orthopädietechnische Hilfsmittel zur Prävention" vergeben. Die von der Arbeitsgruppe der Technischen Universität München eingereichte Arbeit mit dem Titel "Structural and Biomechanical Changes in Shoulders of Junior Javelin Throwers – A Multimodal Evaluation as a Proof of Concept for a Preventive Exercise Protocol" wurde unter mehreren Bewerbungen in einem anonymisierten Verfahren von der Jury einstimmig zum Sieger gekürt. Neben Schwirtz, Brucker, Beitzel, Imhoff und Zandt arbeiteten an dem Projekt auch Dr. Stefan Buchmann von der Abteilung für Sportorthopädie und Dr. Kirsten Beitzel ehemals vom Institut für klinische Radiologie der Ludwig-Maximilians-Universität München (Foto) sowie Christopher Reuss und Alexander Wagner als medizinische Doktoranden der Technischen Universität München mit.
Kontakt:
Priv.-Doz. Dr. med. Dipl.-Sportl. Peter U. Brucker
Abteilung für Sportorthopädie
Klinikum rechts der Isar
Technische Universität München
Ismaninger Str. 22
81675 München
Email: Peter.Brucker@lrz.tum.de
Prof. Dr. Ansgar Schwirtz
Fachgebiet für Biomechanik im Sport
Technische Universität München
Georg-Brauchle Ring 60/62
80992 München
E-Mail: Ansgar.Schwirtz@tum.de
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