Zur wirtschaftlichen Bedeutung des Sports in Deutschland - Sportsatellitenkonto aktualisiert
Zur wirtschaftlichen Bedeutung des Sports in Deutschland - Sportsatellitenkonto aktualisiert
Für eine faktenbasierte Beratung von Sportpolitik und Sportpraxis ist eine wissenschaftliche Unterstützung von elementarer Bedeutung. Das Bundesinstitut für Sportwissenschaft (BISp) verfolgt das Ziel, durch eine Finanzierung effektiver und effizienter wissenschaftlicher Forschung Entscheidungsträger in Sportpolitik und Sportpraxis mit validem Datenmaterial zu versorgen.
Beispiele für diese Beratungsfunktion sind u. a. die im zweijährigen Abstand erscheinenden „Sportentwicklungsberichte“ sowie die Erarbeitung von Daten zur wirtschaftlichen Bedeutung des Sports. Bei der Forschungsfrage „Sport als Wirtschaftsfaktor“ handelt es sich nicht um ein einzelnes Forschungsvorhaben, sondern vielmehr um einen Forschungskomplex. Übergeordnetes Ziel ist dabei das Bemühen um den Aufbau eines sogenannten „Sportsatellitenkontos“ (SSK) als Annex zur Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR), das erstmals bereits in 2000 (seinerzeit für das Berichtsjahr 1998) vom BISp vorgestellt wurde.
Über Forschungsvorhaben wurden bis 2012 die Themenbereiche „Privater Sportkonsum“ (Auftraggeber BISp und Bundesministerium des Innern), „Sportsponsoring, Sportwerbung und Medienrechte“ sowie „Investitionen in Sportstätten und deren Unterhaltung“ (Auftraggeber jeweils Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie [BMWi]) untersucht. Die somit gewonnenen Primärdaten zur Sportwirtschaft liegen somit vor und ermöglichen im Endergebnis u. a. seriöse Aussagen zur tatsächlichen Wertschöpfung des Sports in Deutschland, zum Gesamtumsatz der Sportbranche, zum sportbezogenen privaten Konsum, zum Staatsverbrauch für Sportzwecke sowie zur sportbezogenen Beschäftigung. Zudem werden auf der Basis des SSK wissenschaftlich abgesicherte Prognoserechnungen möglich sein (z. B. zu den Effekten von Sportgroßveranstaltungen in Deutschland).
Im EU-Vergleich basiert das aktualisierte SSK für Deutschland, dessen Fertigstellung nunmehr erfolgt ist, somit auf einer beispiellos validen Datengrundlage. Die SSK-Komplettierung erfolgte durch Gerd Ahlert (Gesellschaft für Wirtschaftliche Strukturforschung mbH, Osnabrück). Die hohe Datenqualität bietet zugleich beste Voraussetzungen für eine seriöse Fortschreibung des Satellitenkontos im Sinne des von der EU-Kommission beabsichtigten Monitoring.
Am 8. November 2012 wurde im BMWi in Berlin eine Verwaltungsvereinbarung zwischen BMWi und BISp unterzeichnet. Für zehn Jahre (beginnend in 2013) hat das BMWi durch Zuweisung entsprechender Finanzmittel das BISp beauftragt, das nationale SSK im zweijährigen Turnus aktualisieren zu lassen. Zusätzlich sollen jährlich aktuelle Daten zur Sportwirtschaft in Deutschland erhoben und veröffentlicht werden.“
Eine Zusammenfassung der wichtigsten Daten und Rahmenbedingungen zum aktualisierten SSK finden Sie hier:.
Gerd Ahlert: Die ökonomische Bedeutung des Sports in Deutschland. Ergebnisse des Sportsatellitenkontos 2008 (PDF, 5MB, Datei ist nicht barrierefrei)