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Leistungs­diagnostik im Sportklettern

Entwicklung einer wissenschaftlich fundierten Leistungsdiagnostik im Sportklettern

Leistungs­diagnostik im Sportklettern Leistungs­diagnostik im Sportklettern

Projekttyp: Anwendungsforschung
Projektlaufzeit: 01/2019 - 06/2020

Zielstellung des Projekts
Das Sportklettern wird bei den Olympischen Spielen 2020 in Tokio als eine von fünf neuen Disziplinen zum Programm gehören. Die Medaillenentscheidung wird dabei im neu geschaffenen „Olympic Combined“- Wettkampf getroffen, der die drei Disziplinen „Lead“, „Speed“ und „Bouldern“ kombiniert. Daraus ergeben sich große Herausforderungen für die SportkletterInnen, die sich bisher zumeist auf eine der drei Disziplinen spezialisiert haben. Um bei den Olympischen Spielen konkurrenzfähig zu sein, ist es daher zwingend erforderlich ein wissenschaftlich fundiertes Training zu fördern.

Das Ziel des Projekts besteht daher darin, eine Testbatterie zu entwickeln, die der wissenschaftlich fundierten Strukturierung der Kletterleistung dient, aber auch zur trainingspraktischen Leistungsdiagnostik eingesetzt werden kann. Dadurch sollen Stärken und Schwächen der SpitzenathletInnen identifiziert und Trainingsmaßnahmen abgeleitet werden.

Im Anschluss an das Projekt sollen die TrainerInnen im Sportklettern über eine wissenschaftlich fundierte Leistungsdiagnostik für den „Olympic Combined“- Wettkampf verfügen. Dazu gehört zum einen ein Testmanual, in dem die einzelnen leistungsdiagnostischen Tests detailliert beschrieben werden. Zum anderen soll ein wissenschaftlich abgesichertes heuristisches Leistungsstrukturmodell entwickelt werden, das Angaben über die Einflusshöhe der einzelnen Leistungskomponenten zulässt und ihre Wechselwirkungen modelliert.

Leistungs­diagnostik im Sportklettern Leistungs­diagnostik im Sportklettern

Kurzvorstellung
Zur Entwicklung einer Leistungsdiagnostik im Sportklettern umfasst das Projekt die folgenden Arbeitsschritte:

1) Prüfung bisher bestehender leistungsdiagnostischer Tests
Zunächst werden Tests leistungsrelevanter Merkmale, die bereits im Spitzenbereich angewendet werden, auf die Messgütekriterien hin überprüft.

2) Entwicklung neuer Tests
Für alle Leistungskomponenten, für die noch keine Diagnosetools existieren, die aber nach Expertenmeinung oder als Ergebnis von Wettkampfanalysen relevant für die Kletterleistung sind, müssen neue Tests entwickelt werden. Diese werden vor ihrem Einsatz im Spitzenbereich an Athletinnen und Athleten des Bayerischen Landesleistungszentrums erprobt und auf ihre Messgüte hin geprüft.

3) Datenerhebung
Mit der so gewonnenen Testbatterie wird dann eine Datenerhebung mit KletterInnen verschiedener Leistungsklassen durchgeführt, um die empirisch-statistisch leistungsrelevanten Merkmale zu identifizieren.

4) Erstellen eines Leistungsstrukturmodells
Der nächste Arbeitsschritt besteht in der Bestimmung der internen Ordnung dieser Merkmale. Auf dieser Basis können dann in allen drei Disziplinen geschlechtsspezifische Leistungsstrukturmodelle erstellt werden.

5) Erstellung Testmanual
Damit die Testbatterie in der trainingspraktischen Leistungsdiagnostik praktikabel eingesetzt werden kann, wird im Anschluss ein Testmanual erstellt. Damit ist die trainingswissenschaftliche Leistungsdiagnostik abgeschlossen.

Transferplanung in die Sportpraxis
Im Hinblick auf die optimale Vorbereitung der AthletInnen auf die Olympischen Spiele 2020 wird als Transferleistung die neu erstellte Leistungsdiagnostik mit den NationalkaderathletInnen durchgeführt und in individuelle Leistungsprofile überführt. Die Entscheidung über die daraus folgenden Trainingsmaßnahmen wird vom Bundestrainer getroffen. Das neue Testverfahren liefert ein wissenschaftlich fundiertes Tool zum Einsatz sowohl in der Leistungsdiagnostik als auch in der Talentdiagnostik. Ebenso kann das entwickelte Leistungsstrukturmodell als Basis für die anstehende Erstellung von Rahmentrainingsplänen des Bundessportfachverbandes dienen.

Bereits erfolgte Transfermaßnahmen:

  • Vortrag von Frau PD Dr. Augste zu den Ergebnissen der Evaluation der bestehenden (IRCRA-) Tests beim Kongress der International Rock Climbing Research Association in Chamoni
  • Vortrag von Herrn Marvin Winkler (Projektmitarbeiter) über die Ergebnisse der neu entwickelten Tests mit den Stützpunkt- und Bayernkaderathleten bei der dvs-Trainingswissenschaftstagung sowie bei der Trainertagung des DAV

Gerade für die Entwicklung einer jungen Sportart wie dem Wettkampfklettern sind sportwissenschaftliche Untersuchungen von elementarer Bedeutung. Ich bin froh, dass es auch hier immer mehr junge, motivierte Wissenschaftler gibt, die sich dafür tatkräftig engagieren!

Sebastian Halenke, 3-facher Juniorenweltmeister, Deutscher Meister, Weltcup-Sieger

Videotutorials (Die gesamte Playlist können Sie oben rechts im Bild öffnen):

Antragsteller

Universität Augsburg
Universitätsstrasse 2
86159 Augsburg

Ansprechpartnerin
PD Dr. Claudia Augste

Kooperationspartner

Deutscher Alpenverein

Kontakt im BISp

Kontakt

FGL Ökonomie

Kirsten Domnik E-Mail an Kirsten Domnik Telefon +49 228 99 640-9013 +49 228 99 640-9013

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